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Ankommenden Flugpassagieren die Temperatur messen


Ankommenden Flugpassagieren die  Temperatur messen
09.03.2020
Eine strenge Kontrolle der in der Schweiz ankommenden Flugpassagiere und Crews verlangt die in Zürich ansässige Stiftung gegen Fluglärm. Die offenen Flughäfen seien ein Einfallstor in die Schweiz für die Coronavirus-Epidemie. Vor allem die Deutsche Lufthansa und deren Schweizer Tochter Swiss, die den grössten Anteil der Flüge in Zürich ausmachen, seien nun dringend anzuhalten, die Zahl ihrer Landungen in der Schweiz einzuschränken.
 
„Von den rund fünf Millionen Passagieren monatlich, die über Zürich, Basel und Genf fliegen, sind ein Drittel Umsteigepassagiere, welche zum Füllen der Flugzeuge über die Schweiz geführt werden“, sagt Adolf Spörri, Präsident der Stiftung gegen Fluglärm. Dies stellt eine drastische und bewusst in Kauf genommene Erhöhung der Risiken einer Ansteckung mit dem Coronavirus dar.  Diesen Risiken dürfe man die Schweizer Bevölkerung und Wirtschaft nicht länger aussetzen.
 
Der Stiftung ist bewusst, dass gerade die in Zürich dominierende Deutsche Lufthansa/Swiss mit den Mitteln des Lobbyings in Bern alles tut, um weitere Einschränkungen zu verhindern. „Jetzt, wo auch in Deutschland die Epidemie-Kontrollen schärfer angewendet werden, darf gerade der Flughafen Zürich nicht zu einem Ausweichflughafen für die deutsche Fluggesellschaft werden“, so Spörri.
 
Jean-Pierre Schiltknecht, Flugfachmann der Stiftung, sagt: „Passagiere und Crew sitzen oft stundenlang sehr eng nebeneinander. Die Gefahr einer Ansteckung ist riesig. Das entspricht nicht den Empfehlungen der WHO, die das Corona-Risiko als „sehr hoch“ bezeichnet.“ Seitens der Weltgesundheitsorganisation wird empfohlen, zwischenmenschliche Kontakte auf maximal 15 Minuten einzuschränken und Abstände von weniger als zwei Meter zu vermeiden.
Dazu Jean-Pierre Schiltknecht: „Das ist, wie jeder weiss, im Flugzeug unmöglich. Eine Temperaturmessung bei Passagieren und Crew gleich nach der Landung, bevor sich die Fluggemeinschaft auflöst, ist die einzige Möglichkeit, bei einem Verdachtsfall mittels Quarantäne eine mögliche Weiterverbreitung durch den Luftverkehr zu verhindern.“
 
In der Öffentlichkeit fehlt das Bewusstsein für dieses Grossrisiko, weil weder das BAG noch die Schweizer Medien dies thematisiert haben. „Die Versuche von uns, in der letzten „Arena“ des Schweizer Fernsehens das Thema auf den Bildschirm zu bringen, wurde von der Programmleitung abgelehnt“, so Jean-Pierre Schiltknecht. In der «Arena» wurde der Risikofaktor Luftfahrt mit keinem Wort erwähnt.
 
Dies ist umso unverständlicher, so die Stiftung, wenn im gleichen Kontext in der Schweiz traditionelle Grossanlässe wie der Engadiner Skimarathon oder die Basler Fasnacht abgesagt werden, dazu hunderte weitere Veranstaltungen.
 
Jean-Pierre Schiltknecht: „Die Bevölkerung hat ein Recht darauf, unvoreingenommen und ohne Rücksicht auf wirtschaftliche Verflechtungen über alle Risiken objektiv informiert zu werden. Das ist derzeit nicht der Fall.“
 
Weitere Auskünfte:
Stiftung gegen Fluglärm                               
Adolf Spörri                                                          
Präsident                                                               
spoerri@spoerrilaw.ch               
www.stiftungfluglaerm.ch           
Tel.: +41 (0)79 306 16 05
 
Klaus J. Stöhlker
Pressesprecher
Tel.: +41 (0)44 396 48 88
 
Jean-Pierre Schiltknecht