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Die „Donnerstagsrunde“ der wittlin stauffer ag feiert ihr Comeback: Eigenverantwortung stoppt Kostenexplosion


Die „Donnerstagsrunde“ der wittlin stauffer ag feiert ihr Comeback: Eigenverantwortung stoppt Kostenexplosion
02.09.2019
Jede 9. Person in der Schweiz ist heute im stark wach-senden Gesundheitswesen tätig. 2017 wurden in der Schweiz für Gesund-heitsleistungen CHF 82 Mia. ausgegeben, 600‘000 Arbeitsplätze sind di-rekt von diesem Sektor abhängig und eine Kostenreduktion ist nicht in Sicht. Demographische und technische Entwicklungen sprechen klar da-gegen und zwingen zu kostendämpfenden Massnahmen. Am 29. August hat die St. Galler Regierungsrätin Heidi Hanselmann – die höchste Ge-sundheitsdirektorin der Schweiz – in der vollbesetzten „Donnerstags-runde“ in der Aula des Gastgebers HWZ über Trends im schweizerischen Gesundheitswesen referiert. Eingeladen zum Anlass hat Dr. Elisabeth Ste-ger Vogt, die Rektorin des im Gesundheitswesen führenden Bildungsinsti-tuts wittlin stauffer.
 
Das Gesundheitswesen der Schweiz bleibt ein ungebremster Wachstumsmarkt, be-einflusst von föderalistischen Traditionen und Entwicklungen der Digitalisierung, die kontinuierlich und gleichermassen disruptiv verlaufen. Das ist und bleibt eine permanente Herausforderung, die Beweglichkeit verlangt. Technologische Fort-schritte in der Medizin, demographische Entwicklungen und die demokratische Struktur in der Schweiz sind Kostentreiber, die das Gesundheitswesen massgeblich beeinflussen. „Kultur und Technik prägen die lokalen Entwicklungen und müssen berücksichtigt werden, wenn wir die Zusammenhänge verstehen wollen“, betont Heidi Hanselmann. Sie unterstreicht, dass die Verhältnisse in Dänemark, welche oft als positives Gegenbeispiel zur Schweiz herangezogen werden, eben nicht über-tragbar sind. Regionalismus und Föderalismus sind in ihrer Auswirkung grundver-schieden, weil es um lokale Autonomie geht, die nicht aufgegeben werden darf. Bund, Kantone, Versicherer und Leistungserbringer sind in der Schweiz Akteure im Gesundheitswesen, die ihren je unterschiedlichen Einfluss auf die Kostenstruktu-ren nehmen.

Kostenzuwachs im Auge behalten – ambulant geht vor stationär
Heute geht es darum, das belastende Kostenwachstum bei wachsender Versor-gungsqualität und höherer Lebenserwartung zu dämpfen. „Die ambulante Versorgung muss gegenüber der stationären Betreuung im Rahmeneiner Integrierten Versorgung stark ausgebaut werden“, betont Heidi Hanselmann, wobei offene Handlungsspielräume für neue Behandlungsvarianten eingeschlossen sein sollen.
Die Integrierte Versorgung ist ein ganzheitlicher Ansatz, systemisch gedacht, der den Menschen und seine Gesundheit im Gesamtblick behalten möchte. Das heisst: mehr Kooperation, Koordination und Kommunikation zwischen den Versorgungspartnern
(„Kultur des Gemeinsamen“), wobei damit auch die zunehmende Mitwirkung der Patientinnen und Patienten eingeschlossen ist. Die Behandlung und Betreuung wird zum gemeinsamen Unternehmen, wo Mitverantwortung eine Rolle spielt. Ineffiziente Überbehandlungen sollen in der gesamten Behandlungskette verhindert werden. Anschaulich zeigt sich dies am Beispiel „Krampfadern“. Bei einem ambulanten Eingriff kostet diese Behandlung rund CHF 2‘500, stationär sind es bereits über CHF 6‘000 und bei einer stationären Behandlung mit Zusatzversicherung steigen die Behandlungskosten auf mehr als CHF 10‘000.

Neben einer ausgebauten Integrierten Versorgung muss das Gesundheitswesen in der Schweiz viel stärker auf Prävention setzen. Der Einfluss von Ernährung, Arbeit und Konsumverhalten auf die eigene Gesundheitsbiographie muss konsequent aufgezeigt werden. Sensibilisierung auf die eigene Gesundheit und die Eigenverantwortung bringt messbare Kostenreduktionen.

Fachkräftemangel bleibt Thema
Der chronische Fachkräftemangel im Gesundheitswesen bleibt weiter ein Dauerthema, wie die Diskussion von Heidi Hanselmann in der Gesprächsrunde mit Dr. med. Angela Brucher, leitende Ärztin bei den St. Galler Psychiatriediensten Süd, Renata Grünefelder, Stationsleitung Stadtspital Waid, und Martin Kuhn, Geschäftsführer Regio144 AG, gezeigt hat. „Innovative Massnahmen sind hier gefragt, welche die Berufsattraktivität erhöhen und die Sinnstiftungen in diesen Berufen besser aufzeigen. Lotsen aus dem Gesundheitswesen müssen junge Menschen schon in ihrer Ausbildung begeistern und sie für Berufskarrieren im Gesundheitswesen
durch ihre Vorbildfunktion begeistern“, unterstreicht Heidi Hanselmann. Daneben ist es wichtig, so Hanselmann, Quereinsteiger vermehrt zu berücksichtigen und den Wiedereinstieg zu fördern, gerade auch bei Frauen, die eine familiäre Pause in ihrem Lebenslauf aufweisen.
 
Medizin bleibt ein boomender Wachstumsmarkt mit Wettbewerbsdruck, der nicht kostensenkend wirkt. Den Kostensteigerungen kann nur mit geschärftem Verantwortungsbewusstsein aller Stakeholder begegnet werden, das auch bei den Patientinnen und Patienten und ihrem Verhalten nicht Halt macht.
 
wittlin stauffer ag
wittlin stauffer, 1993 gegründet, fokussiert seine Dienstleistungen auf Institutionen des Gesundheitswesens. Sie bietet Managementausbildungen und Führungsschulungen sowie Beratungen an, von der Grundausbildung bis zum Master (MAS). Die Angebote basieren auf langjährigen Erfahrungen im Profit- und Nonprofit-Bereich sowie auf betriebswirtschaftlichem und betriebspsychologischem Know-how. Der hohe Qualitätsanspruch in Ausbildung und Beratung verlangt eine ganzheitliche, umfassende Sichtweise. Das konsequente Einbeziehen von harten und weichen Faktoren prägt das Ausbildungs- und Beratungsverständnis bei wittlin stauffer. Das Angebot ist immer auf die spezifischen Bedürfnisse und auf die Praxis der Studierenden abgestimmt. Seit diesem Jahr ist das Unternehmen Teil der Stiftung
Juventus Schulen Zürich.

Kontakt:
Dr. Elisabeth Steger Vogt
Rektorin wittlin stauffer ag
Tel. 043 268 26 00
elisabeth.steger@wittlin-stauffer.ch