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„Euro 9 Mia brauchen wir nicht!“


„Euro 9 Mia brauchen wir nicht!“
08.06.2020
Lufthansa Chef Carsten Spohr kommentiert gegenüber angelsächsischen Medien, dass man mit der eigenen Liquidität von Euro 4 Mia gut versorgt sei und damit die EUR 9 Mia der deutschen Regierung gar nicht brauche.
 
Befürchtungen in der Corona-Krise haben bei der Politik zu Panikreaktionen geführt, welche Sachlichkeit vermissen lassen. Die deutsche Bundesregierung hat kurzfristig ein Euro 9 Mia Rettungspaket für den Lufthansa Konzern geschnürt und bestätigt. Noch vor der Entscheidung der Deutschen, die Milliarden fliessen zu lassen, hat die Schweiz CHF 1,4 Mia für die Swiss und damit für die Lufthansa gesprochen, ohne restriktive Bedingungen zu stellen bzw. Gegenleistungen zu verlangen. Die Schweizer Bevölkerung hat sich in Umfragen mehrheitlich gegen diese Form der Unterstützung gestellt.
 
Gegenüber der Financial Times sagte Spohr: „Die deutsche Bundesregierung wollte primär sicherstellen, dass die Lufthansa der deutsche Champion weltweit bleibt. Es ging nie darum, wie man die Airline vor der Insolvenz retten kann.“ Michael O’Leary, Chef von Ryanair, äusserte sich zum Rettungspaket: „Die Wettbewerbsbedingungen für europäische Fluggesellschaften werden dadurch massiv verzerrt.“
 
„Diese Vorgehensweise ist ein Hohn gegenüber der Schweizer Politik, die sich durch Drohungen seitens Carsten Spohr und Thomas Klühr (CEO von Swiss), die Swiss könne sonst nicht überleben, vorschnell und ohne die Interessen der eigenen Bevölkerung zu wahren zu einem Milliarden-Paket hat verleiten lassen, während viele Schweizer Unternehmen kurz vor der Pleite stehen“, stellt Adolf Spörri, Präsident der Stiftung gegen Fluglärm fest. Mittels Anwendung von  Notrecht hat der Bundesrat eine Entscheidung getroffen, die wenig überlegt und geprüft wurde.
  
Die Stiftung gegen Fluglärm protestiert: „Dieser Vorgang zeigt deutlich, dass die Schweizer Politik dem deutschen und europäischen Machtpoker unterlegen ist und sich zu Kurzschlussreaktionen verleiten lässt, die jeder sachlichen Grundlage entbehren und die in ihrer Konsequenz erneut dem Steuerzahler aufgebrummt werden.“
 
Weitere Auskünfte:
Stiftung gegen Fluglärm                               
Adolf Spörri                                                                                                 
Präsident                                                                                                     
spoerri@spoerrilaw.ch                                             
www.stiftungfluglaerm.ch                                        
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